IVZ vom 27.03.2019: Die Probleme der Knoblauchkröte

IVZ 27.03.2019 Die Probleme der KnoblauchkröteSchüler der Franziskus-Schule sehen Theaterstück zum Projekt „Wege zur Vielfalt – Lebensadern auf Sand“
Libelle, Wildbiene, Fischotter, Knoblauchkröte und Schlingnatter fürchten um ihren Lebensraum. Auch bei uns in der Region. Das zeigte das Figurentheater Hille Pupille eindrucksvoll in seinem Stück.

 

 

Von Julia Kolmer

HOPSTEN. Knoblauchkröte, Wildbiene, Fischotter, Uferschwalbe, Libelle, Schlingnatter und Wildblumen. Das sind die Akteure in dem Theaterstück, das am Dienstagmorgen in der Aula des Schulzentrums Hopsten gespielt wurde. Eingeladen zu den beiden 45-minütigen Vorstellungen waren die Grundschüler der Franziskus-Schule.

Alle Tiere und Pflanzen, die in dem Stück als Figuren vorkommen, sind bedroht. Durch Abfall, Pestizide, den Klimawandel oder vieles mehr. Sie finden keine Nahrung oder keinen geeigneten Lebensraum mehr. Im Laufe des Theaterstücks wird den Grundschülern aufgezeigt, wie die Tiere unter den Handlungen der Menschen leiden und welche Probleme ihnen in ihrem alltäglichen Leben deshalb begegnen. Am Ende des Stücks fordern sie deshalb: „Lasst uns unsere kleine Welt“.

Das Stück zum Thema Artenvielfalt, das von dem Figurentheater Hille Puppille aufgeführt wird, ist Teil des Projektes „Wege zur Vielfalt – Lebensadern auf Sand“. Mit dem Stück, das zu der Initiative zum Artenschutz gehört, sollen besonders die Grundschüler der Region angesprochen werden. Es soll sie kindgerecht an das Thema Naturschutz heranführen. Nicht nur die Probleme werden den Kindern gezeigt, sondern auch Möglichkeiten, wie sie selbst die Natur schützen können. Und damit auch die Artenvielfalt.

Auch wenn das Stück die problematische Beeinträchtigung der Natur durch die Menschen thematisiert, endet es hoffnungsvoll. Erst erklären die Tiere, warum sie wichtig sind. So droht beispielsweise die Libelle mit einer Mückenplage, indem sie aufhört, diese zu jagen. Aber am Ende zeigen sich die Tiere optimistisch und erzählen von Aktionen zum Naturschutz. So werden beispielsweise Insektenhotels und Wildblumenstreifen am Ackerrand als Zeichen dafür gesehen, dass sich die Menschen Gedanken um die Natur machen und versuchen, diese zu schützen.

Hopsten ist Teil des „Hotspots 22“, einem Gebiet, das das südliche Emsland und die nördliche westfälische Bucht umfasst. Alle Tiere, die in dem Stück als Figuren zum Leben erweckt werden, sind heimisch in diesem Gebiet. Und auch hier bei uns bedroht.

»Zerstört nicht unseren Lebensraum mit zu viel Übermut.«
Forderung der Tiere im Theaterstück

Einer der Orte, auf die in dem Projekt besonders Rücksicht genommen werden, ist das Heilige Meer. Das freut Sandra Steingröver, Rektorin der Franziskus-Schule: „Das Heilige Meer ist ja direkt vor unserer Haustür.“

Damit die Grundschüler die Probleme von Kröte, Otter, Libelle und Co. einordnen konnten, haben die Lehrer im Unterricht vorher über Artenvielfalt und Naturschutz gesprochen. Und auch nach dem Besuch des Figurentheaters werden sie mit den Schülern den Inhalt des Stücks weiter behandeln. Steingröver hofft auch, dass die Schüler vielleicht mit ihren Eltern einen Ausflug ins Heilige Meer machen.

Dass das Theaterstück in das Schulzentrum Hopsten kam, war für die Grundschule kostenlos. „Wege zur Vielfalt – Lebensadern auf dem Sand“ ist ein Verbundprojekt des Kreises Steinfurt mit mehreren biologischen Stationen sowie dem Kreis Grafschaft Bentheim, der Stadt Lingen und der Universität Münster. Gefördert wird es durch das Bundesamt für Naturschutz.

Nach dem Theaterstück bekam jeder Schüler noch ein Magazin mit nach Hause. Darin sind die Tierarten des Stückes und ihre Bedrohungen beschrieben. Es gibt auch Tipps, wie die Schüler selbst die Natur schützen können. Und damit auch der Knoblauchkröte helfen.

 

Quelle: IVZ e-Paper vom 27.03.2019

 

 
 
 
 

Aktuelles

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung