LuboDen kleinen Außerirdischen namens Lubo haben die Lehrer der Franzikus-Grundschule Hopsten demnächst auf ihrer Seite. Lubo besucht die Erde und möchte lernen, wie man hier Freunde findet und wie die Menschen gut miteinander umgehen.

 

Foto: Heinrich Weßling

Die Handpuppe „Lubo aus dem All“ wird den Kindern demnächst im Unterricht begegnen. Schulleiterin Sandra Steingröver (l.) und Lehrerin Christina Esch hießen Dr. Dennis Christian Hövel von der Uni Köln willkommen, der an der Franziskusschule das von ihm mitentwickelte Programm zum sozialen Lernen vorstellte.

 

HOPSTEN. Den kleinen Außerirdischen namens Lubo haben die Lehrer der Franzikus-Grundschule Hopsten demnächst auf ihrer Seite. Lubo besucht die Erde und möchte lernen, wie man hier Freunde findet und wie die Menschen gut miteinander umgehen.

Soziales Lernen heißt dafür der Fachbegriff. Und Soziales Lernen spielt natürlich eine große Rolle im Schulalltag. Das ist auch an der Franziskus-Grundschule nicht erst seit heute so. Um aber künftig dafür eine Struktur, ein praktikables Instrument zu haben, lud Schulleiterin Sandra Steingröver Dr. Dennis Christian Hövel von der humanwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln, stellvertretender Leiter des Departments Heilpädagogik und Rehabilitation, zu einer Lehrerfortbildung in die Schule ein. Hövel hat „Lubo aus dem All“ mitentwickelt, ein Unterrichtswerk zur Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenzen von Kindern in der Schuleingangsphase im Rahmen des Deutsch-, Sach-, Sport- und/oder Religionsunterrichts.

„Das ist ein gutes Programm, das empirisch auf Wirksamkeit überprüft ist“, sagt Sandra Steingröver. Das Programm sei „lehrplankonform“ und man könne gut damit arbeiten, sagt die Schulleiterin. Mit der Einführung dieses Konzepts arbeiten künftig alle Lehrer der Schule auf die gleiche Weise im Bereich soziales Lernen. Das ermögliche auch Erfahrungsaustausch.

„Das Programm umfasst 30 Unterrichtsstunden für die gesamte Schulklasse.
Darüber hinaus stehen 23 optionale Vertiefungsstunden für eine individuelle Gruppen- und/oder Einzelförderung zur Verfügung“, erläutert Dr. Hövel, der den Lehrern das Programm nahebrachte.

Statistisch gesehen, zeigen laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland 20 Prozent aller Kinder im Laufe ihrer Schulzeit Gefühls- oder Verhaltensauffälligkeiten. Deshalb sei es wichtig, vorbeugend zu arbeiten, psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) und Schutzfaktoren bei den Kindern aufzubauen. „Das sehen wir als ein Ziel unserer Erziehungsarbeit“, so die Schulleiterin. Dass die Schule der richtige Ort ist, diese Aufgabe anzugehen, davon ist Sandra Steingröver überzeugt. „In der Schule erreichen wir hundert Prozent der Kinder.“

Um das zu lernen, was auch Lubo aus dem All lernen will, bedarf es gewisser grundlegender Fähigkeiten, die als Lernziele aus der emotionalen und sozialen Entwicklung in unterschiedlichen Lehrplänen (insbesondere Deutsch, Sachunterricht, Religion) formuliert sind: Gefühle benennen, andere wahrnehmen und auf sie reagieren, Konfliktlösungen anstreben, die Meinung anderer respektieren, die eigene Meinung und Sichtweise mit Argumenten vertreten und Toleranz gegenüber anderen.

Die systematische und programmatische Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen ist also ausdrückliches Bildungsziel. Deshalb liege ein besonderer Schwerpunkt in der täglichen Arbeit der Franziskusschule beim sozialen Lernen. Die dazugehörigen Fähigkeiten, also soziales Verhalten, werden an vielen Stellen im Unterricht und im Schulalltag bewusst und unbewusst geübt. So werden Klassenregeln gemeinsam vereinbart, es gibt gemeinsame Schulregeln für alle Standorte, es gibt ein eineinheitliches Regelsystem, um Unterrichtsstörungen zu vermeiden und eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, in den Klassen 1 und 2 ist das Lubo-Training verankert, außerdem gibt es schon lange das Projekt „Mein Körper gehört mir“ und es gibt eine Kooperationsvereinbarung mit dem Jugendamt.

Das Programm „Lubo aus dem All“ wird im Klassenverband von dem/der Klassenlehrer/in durchgeführt, denn er/sie ist für das sozial-emotionale Lernen in der Schuleingangsphase besondes wichtig.
„Lubo stößt bei seinen Ausflügen immer wieder auf Rätsel und Probleme der Gefühle und des Miteinanders. Die Kinder helfen Lubo bei der Problemlösung“, beschreibt Dr. Christian Hövel die motivierende Rahmenhandlung des Programms. „Das Training ist methodisch sehr vielschichtig aufgebaut (Denken, Erleben, Handeln). Es beinhaltet (Bilder-)Geschichten, soziale (Rollen)-Spiele und Übungen, ein Verstärkersystem mit Sternstaub, Strategiekarten und ein Schülerarbeitsheft.“

Und er beschreibt auch, welche Verhaltensprobleme das Programm vermeiden helfen soll: unaufmerksames, impulsives, hyperaktives und/oder aggressives Verhalten ebenso wie antriebsloses, ängstlich-zurückziehendes Verhalten.

 

Quelle: www.ivz-aktuell.de, 9. Dezember 2015

 

Aktuelles

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung