Demokratie und Mitbestimmung

 

"Den Kindern die Augen für die Welt zu öffnen, ist unser Wunsch - sie für das Leben stark zu machen, ist unsere Aufgabe."

                                                                                                                                                                                                                                                                       (Maria Montessori)

Mit der Intention Sorge für das Mitbestimmungsrecht eines jeden Kindes zu tragen, bieten wir den Kindern an der Franziskus-Schule im Rahmen des Schultages vielfältige Möglichkeiten sich einzubringen. Neben partizipativen Elementen im Unterricht haben wir seit dem Schuljahr 2016/17 den Klassenrat und die Kinderkonferenz in den Schulalltag integriert und durch den OGS-Rat im Offenen Ganztagsbereich unserer Schule erweitert.

 

"Kinder und Jugendliche sollen zu aktiven und verantwortungsbewussten Mitgliedern des demokratischen Gemeinwesens heranwachsen. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Schule, Möglichkeiten zur Mitbestimmung bereitzustellen, um so demokratisches Verhalten und Verantwortungsübernahme üben zu können."

                                                                                                                                                                                                                                                                         (Ilse Kamski)

 

 

Der Klassenrat an unserer Schule

„Der Klassenrat ist eine regelmäßig stattfindende, zeitlich begrenzte Gesprächsrunde, in der sich Schüler und Klassenlehrkraft gemeinsam mit konkreten Anliegen der Klassengemeinschaft, wie Ausflüge, Projekte, Dienste oder Organisationsformen, Regeln, Probleme oder Konflikte, beschäftigen und dafür möglichst einvernehmliche Lösungen finden“ (Schumacher 2015, S. 56).

Mit einer regelmäßig stattfindenden Klassenratsstunde erlernen die Kinder demokratisches Handeln in einem akzeptierenden sozialen Miteinander. Durch den Klassenrat werden ihnen, im Sinne des Erziehungs- und Bildungsauftrages der Grundschule, Stabilität, Vertrauen und Gefühle stabiler sozialer Bindungen vermittelt. Sie erfahren die Wichtigkeit der eigenen Person und führen verschiedene Ämter aus, die sie an das konstruktive Lösen von Konflikten heranführen.

Für die Einführung des Klassenrates sprechen neben diesen Argumenten die Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein sowie von Mut zur Meinungsäußerung in einer angeregten Gesprächskultur und Prävention von Gewalt und Mobbing. Darüber hinaus bildet der Klassenrat ein Gremium zur Identifikation mit der eigenen Klasse und eine „politische Spielwiese“.

Warum ist der Klassenrat wichtig für uns?

Für die Kinder

Persönlichkeitsentwicklung: Die Kinder werden mit den eigenen Anliegen akzeptiert, akzepieren andere, nehmen eigene und fremde Gefühle wahr und erlernen die Verantwortungsübernahme zur Konfliktlösung.

Kommunikationsfähigkeit: Die Kinder sprechen Probleme an, äußern ihre Meinung/ Kritik und kommunizieren mit anderen über deren Sichtweisen.

Konfliktfähigkeit: Die Kinder erlernen Konflikte eigenständig und im Team zu lösen und lernen verschiedene Ansätze zur Konfliktlösung kennen.

Für die Klasse

Positives Klassen- und Lernklima: Jedes Anliegen wird akzeptiert, die Kinder respektieren sich gegeneinander und erlernen demokratisches Handeln in der Klassengemeinsachaft.

Stärkung der Klassengemeinschaft: Die Kinder lösen Konflikte eigenständig und mithilfe des Lehrers als gleichberechtigtes Ratsmitglied

Gewaltprävention: Das Gefühl des Miteinanders wird gestärkt durch das Erleben einer demokratischen Gemeinschaft, in der jedes Kind ernst- und wahrgenommen wird.

Quelle: Schuhmacher, Ingrid (2015): Klassensprecher, Klassenrat und Schülerparlament. Praxisanleitungen zur Demokratieerziehung in der Grundschule. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

 

 

Die Kinderkonferenz unserer Schule (Standort Hopsten)

In der Kinderkonferenz werden den Kindern politische Grundstrukturen von Demokratie vermittelt. Sie haben die Möglichkeit, eigenständig und kreativ, in Begleitung einiger Lehrkräfte, Wünsche und Probleme zu diskutieren, zu lösen und Lösungsideen umzusetzen. Sie bringen ihre Anliegen sprachlich zum Ausdruck, informieren sich eigenständig, leiten Diskussionen an und protokollieren ihre Ergebnisse. Dabei unterstützen sie sich gegenseitig und werden in ihren sozialen Kompetenzen gefördert (vgl. Schumacher 2015, 90 ff.).

Die Ziele auf einen Blick:

  • Meinung und Interessen formulieren und vor anderen vertreten

  • Kompromisse schließen, mit denen möglichst viele Kinder glücklich sind

  • Darstellung von Ergebnissen, Erstellen von Präsentationen

  • Erstellen von Protokollen, Wandzeitungen, Aushängen

  • Artikulation der eigenen Meinung

  • Anwendung bewährter Erkenntnisse auf neue Probleme

  • Förderung der Team- und Konfliktfähigkeit

  • Förderung von Toleranz und Akzeptanz

  • Auftreten in der „politischen Öffentlichkeit“ trainieren

Die Kinderkonferenz setzt sich aus den Klassensprecherinnen und Klassensprechern aller Jahrgänge, Lehrkräften und anderen Beteiligten zusammen, die zu bestimmten Anlässen eingeladen werden. Dies können der Hausmeister, die Betreuerinnen aus dem offenen Ganztag, der Bürgermeister und viele mehr sein. Die Kinderkonferenz tagt in regelmäßigen Abständen von etwa sechs bis acht Wochen.

Jede Schülerin und jeder Schüler kann schulische Anliegen in den Klassenrat einbringen und diese dann von den Klassensprechern in der Kinderkonferenz vortragen lassen. Die von der Kinderkonferenz befassten Beschlüsse werden im Klassenrat und in der Lehrerkonferenz besprochen und diskutiert. Gesammelt werden alle Anliegen, Termine und Protokolle in einer „KiKo-Mappe“, die jede Klasse erhält.

Quelle: Schuhmacher, Ingrid (2015): Klassensprecher, Klassenrat und Schülerparlament. Praxisanleitungen zur Demokratieerziehung in der Grundschule. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

          Kamski, Ilse (2014): Kooperation in Ganztagsschulen. Vielfalt und Herausforderung in der Zusammenarbeit mit inner- und außerschulischen Partnern. In: Die Grundschulzeitschrift. Jg. 28. H. 274, S. 4-7

 

 

Aktuelles

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